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In ihrem geschickt konstruierten Genre-Mix aus Drama und Polit-Thriller spielt Angelina Maccarone konsequent durch, was geschieht, wenn die Lebensrealitäten eines naiven Migranten aus Marokko und einer konservativen deutschen Hardlinerin aufeinanderprallen.
Der Künstler Richard kann sich seine britische Heimat nicht mehr leisten und lebt in Tanger. Mit seiner Hilfe schafft der junge Marokkaner Malik es zu seinem Sehnsuchtsort Europa. Dort soll ausgerechnet die konservative Politikerin Mathilda ihn verstecken. Mathildas Assistentin, die Juristin Amina, die ihre marokkanischen Wurzeln endlich hinter sich lassen will, wird als „kulturelle Vermittlerin“ eingeschaltet und soll das Problem lösen. Doch Malik hat eigene Pläne. Auf sich allein gestellt, tritt er unabsichtlich eine Lawine los.
Angelina Maccarone hat sich mit „Klandestin“ zudem auf die Spuren Claude Chabrols begeben. Sie hat eine Polit-Thriller-Handlung mit politischer Analyse und beißender Gesellschaftskritik verknüpft, ohne dabei die intelligente Unterhaltung des Publikums zu vernachlässigen. Und sie weiß, was die größten Sprücheklopfer in den derzeit heftig emotional geführten Debatten zum Thema Migration gemeinsam haben: Meist kennen sie die Menschen, die ihre Heimat gegen eine ungewisse Zukunft in einem fremden Land eintauschen, nur vom Hörensagen. Filme, die zudem wie „Klandestin“ eine klare Haltung zeigen, ohne das Publikum zu bevormunden, sind rar gesät. Und das macht den Film noch sehenswerter.
Prädikat: wertvoll
  • Frankreich / USA / Deutschland 2024
  • Regie: Angelina Maccarone
  • mit Barbara Sukowa, Habib Adda, Lambert Wilson, Banafshe Hourmazdi, Katharina Schüttler
  • 124 Min
  • frei ab 12
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