Ein berüchtigter mexikanischer Kartell-Boss heuert eine Anwältin als Helferin für einen außergewöhnlichen Dienst an: Der insgeheim transsexuelle Verbrecher will eine geschlechtsangleichende Operation durchführen lassen, seinen Tod vortäuschen und fortan sorglos als Frau leben. Tatsächlich gelingt der Plan. Doch die gewaltsame Vergangenheit bleibt auch in der neuen Identität nicht außen vor. Die skurrile Geschichte schlägt erzählerisch zahlreiche melodramatische Haken, bleibt im Einbezug der Kartellgewalt aber realistisch grundiert und gleitet auch nicht dadurch ins Märchenhafte ab, dass die Handlung durch zahlreiche Gesangs- und Tanzeinschübe als Musical präsentiert wird. Im Kern kreist der formal beeindruckende Film durchaus fatalistisch um die Unmöglichkeit, dem eigenen Schicksal zu entfliehen.
EMILIA PÉREZ hat beim Europäischen Filmpreis vergangenes Wochenende in fünf Top-Kategorien gewonnen: Bester Film, Beste Regie – Jacques Audiard, Beste Hauptdarstellerin – Karla Sofía Gascón, Bestes Drehbuch – Jacques Audiard, Bester Schnitt – Juliette Welfing.
Auch bei den Golden Globe Awards am 5. Januar 2025 ist EMILIA PÉREZ insgesamt 10 mal in 8 Kategorien nominiert und damit der Film mit den meisten Nominierungen.
- Frankreich/USA/Mexiko 2024
- Regie: Jaques Audiard
- mit Karla Sofía Gascón, Zoe Saldana, Édgar Ramírez, Adriana Paz
- Spieldauer: 133 Min
- frei ab 16