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Nicht nur das Ende des Zweiten Weltkriegs und die deutsche Einheit jähren sich in diesem Jahr, sondern auch ein anderes welthistorisches Ereignis: Am 1. August 1975 wurde in Helsinki die Schlussakte der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit unterzeichnet, die in der – etwas steilen – These von Arthur Francks spannendem Essayfilm zum Anfang vom Ende der Sowjetunion wird.

Es gibt nicht nur sehr lustige Outtakes von internationalen TV-Sendern, in denen Fernsehjournalisten (nur Männer) auf Verbindungen warten, sich gegenseitig Zigaretten anbieten, Nickerchen halten und deutlich genug von dem Job haben, es gibt auch erstaunliche Archivaufnahmen der Protagonisten, vor allem Leonid Breschnew und Henry Kissinger. Statt Gesprächsprotokolle nur einzublenden oder vorzulesen, lässt Franck die Stimmen von Breschnew und Kissinger durch künstliche Intelligenz simulieren, die hier aber immer sofort zu erkennen ist: Wenn Breschnew englisch spricht, ist das nicht echt. DER HELSINKI EFFEKT ist flott und sehr amüsant, ohne sein seriöses Anliegen zu verraten.
Francks Film ist vor allem ein Plädoyer für die Diplomatie um ihrer selbst willen.

  • Finnland, Deutschland, Norwegen 2025
  • Regie: Arthur Franck
  • Dokumentarfilm
  • 88 Min
  • frei ab 6
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