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In Marseille hat die 60-jährige Rosa (Ariane Ascaride) ihr Leben sowohl ihrer Familie als auch der Gewerkschaftspolitik mit dem gleichen Sinn für Opferbereitschaft verschrieben. Alle halten sie für unerschütterlich. Rosa findet für alle Herausforderungen eine Lösung, bis sie sich eines Tages in Henri (Jean-Pierre Darroussin) verliebt. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hat Rosa Angst, sich zu binden. Soll sie etwas für sich selber einfordern und dafür in Familie und Gewerkschaft kürzer treten?
Auf dem Papier könnte man „Das Fest geht weiter“ für eine leichte, harmlose romantische Komödie halten, in der ein älteres Paar ein spätes Glück erlebt. Doch auch wenn Robert Guédiguian nicht mit Bildern gleißender Sonnenuntergänge spart, in denen Marseille traumhaft schön wirkt, hat sein Film auch eine andere Ebene. Als ausgewiesener Sozialist hat der inzwischen 71jährige Regisseur immer wieder die Notwendigkeit und Bedeutung von persönlichem Engagement thematisiert, vom gesellschaftlichen Miteinander, von Bürgerinitiativen und lebhaften, lautstarken Protesten.
Agitatorisch mutet das bisweilen an, aber nie kitschig oder verklärt. So sehr Guédiguian auch eine Lanze für persönliches Engagement bricht, so sehr schwingt immer mit, welche persönlichen Opfer dafür gebracht werden müssen, wie gering die Chance auf einschneidende Veränderungen sind. Ob sich die Verhältnisse wirklich ändern können bleibt am Ende von „Das Fest geht weiter“ zwar offen, aber wie der Titel andeutet, siegt schließlich doch die Hoffnung.

  • Frankreich/Italien 2023
  • Regie: Robert Guédiguian
  • mit Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan,
  • 106 Min
  • frei ab 12
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