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Die sechs Menschen in diesem Film sind Burrneshas. So werden in Albanien Frauen genannt, die in die soziale Rolle von Männern schlüpfen, um unabhängig zu sein. Der Auslöser für diese Entscheidung ist dabei meist nicht die Tatsache, dass sie sich im falschen Körper fühlen, sondern die patriarchal geprägte Gesellschaft Albaniens, die Frauen in ihrer persönlichen Freiheit einschränkt. Als Burrneshas, „Schwurjungfrauen“, konnten Frauen schon vor Jahrzehnten unverheiratet bleiben. Für viele war und ist das auch ein Weg, sich vor Übergriffen und Zwangsehen zu schützen. Einige der im Film portraitierten Frauen haben als Burrneshas die Rolle gefunden, die sie mit großer Freude ausfüllen. Dafür müssen sie auf eine offen gelebte Sexualität, auf Kinder und eine eigene Familie verzichten. Zudem braucht es Kraft, dauerhaft maskuline Stereotype nachzuahmen und eine eigene Identität jenseits der Klischees zu entwickeln. Für die jungen Frauen Albaniens sind Burrneshas Vorbilder und Mahnung zugleich. Denn auch wenn es ein paar mutigen Frauen gelungen ist, sich als Burrneshas hinter die Linien des Patriarchats zu schmuggeln, ist der Weg zur Gleichberechtigung noch weit.
Der Film läuft auf Albanisch, Mazedonisch mit deutschen Untertiteln.
  • Albanien/Deutschland 2024
  • Regie: Kristine Nrecaj, Birthe Templin
  • Dokumentarfilm
  • 84 Min
  • frei ab 0
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