In einer Zeit, in der Menschen aus anderen Ländern häufig mit Skepsis begegnet wird und in der krude Grusel-Begriffe wie „Remigration“ salonfähig gemacht werden sollen, ist ein Film wie „Mein Totemtier und ich“ geradezu ein Lichtblick im gesellschaftlichen Dunkel. Die Geschichte der 11-jährigen Ama, die eigentlich in Rotterdam, in Wirklichkeit aber nirgendwo zuhause ist, ist Mutmach-Kino in bester Kinderfilm-Tradition.
TOTEM ist ein hochaktuelles, berührendes Kinoprojekt zum Thema illegale Einwanderung und erzählt die Geschichte, der elfjährigen Ama, die solange sie denken kann, in den Niederlanden lebt. Sie ist passionierte Schwimmerin und verbringt mit ihrem besten Freund jede freie Minute im Schwimmbad, um für die anstehenden Meisterschaften zu trainieren. Ama fühlt sich heimisch in Rotterdam, doch seit der Aslyantrag ihrer senegalesischen Eltern abgelehnt wurde, lebt die vierköpfige Familie in der Illegalität. Als Amas Mutter und ihr kleiner Bruder festgesetzt werden, kann sich Ama verstecken. Auf der Suche nach ihrem Vater irrt Ama alleine durch Rotterdam – bis sie unerwartete Unterstüzung durch ihr persönliches „Totem“ bekommt: Im Senegal wird jedem Menschen ein Tier zugewiesen, welches einem Kraft und Mut gibt. Amas Totem ist ein überdimensionales Stachelschwein, das sie von nun an auf Schritt und Tritt begleitet.
Nicht nur Kinder, auch die Erwachsenen im Publikum werden knapp hundert spannende und humorvolle Minuten im Kinositz verbringen, mit Ama und ihrer Familie mitfiebern und – natürlich – zu Stachelschwein-Fans werden.
- Deutschland/Niederlande/Luxemburg 2023
- Regie: Sander Burger
- mit Amani Jean Philippe, Ole van Hoogdalem, Lies Visschedijk u.v.a.
- Spieldauer: 96 Min
- frei ab 6