Im beschaulichen Seebad Margate an der Ostküste Englands scheint die Zeit stillzustehen. Besonders im lokalen Kino Empire, in dem die große Zeit des Kinos weiterlebt – oder zumindest versucht wird, sie am Leben zu erhalten. Der Betreiber Donald (Colin Firth) müht sich redlich, ein attraktives Programm zu gestalten, in der Vorführkabine wechselt Norman (Toby Jones) die Filmrollen, doch es ist Hilary (Olivia Colman), die die gute Seele des Betriebs ist. Egal ob sie an der Kasse sitzt, Süßigkeiten verkauft oder Karten abreißt, Hilary ist die Freundlichkeit in Person. Was nicht zuletzt an dem Lithium liegt, dass sie täglich zu sich nimmt, seit sie aus einer Nervenheilanstalt entlassen wurde, in der sie aus Gründen, die im unklaren bleiben, einsaß.
Mit dem jungen Schwarzen Stephen (Michael Ward) bekommt das Kino einen neuen Mitarbeiter, für den der Job allerdings nur eine Zwischenstation sein soll: Denn Stephen will Architektur studieren, doch dass ist in Großbritannien, Anfang der 80er Jahre, wo der eisige Wind der Thatcher-Administration weht, für einen Schwarzen wie ihn ein nur schwer zu erreichendes Ziel.
Vielleicht ist es der gemeinsame Status als Außenseiter der Gesellschaft, der Hilary und Stephen verbindet, der die Anziehung des ungleichen Duos bewirkt. Eine Affäre beginnt, die nicht nur des Altersunterschiedes, sondern auch der Hautfarben zum damaligen Zeitpunkt für Tuscheln oder Schlimmeres bei den oft wenig progressiven Mitmenschen führt.
- Großbritannien/USA 2022
- Regie: Sam Mendes
- mit Olivia Colman, Micheal Ward, Tom Brooke, Tanya Moodie, Hannah Onslow, Crystal Clarke, Toby Jones, Colin Firth
- Spieldauer: 119 Min
- frei ab 12
