Wir zeigen den Film in unserer Reihe: „Gegen das Vergessen“
Frühjahr 1945: Kurz vor dem Kriegsende strandet ein Deportationszug Richtung
Theresienstadt mit über zweitausend jüdischen KZ–Gefangenen mitten auf einer Weide. Der
Zugführer koppelt die Lok ab und flüchtet mit den anderen deutschen Soldaten vor der Roten
Armee, die bereits das nahegelegene deutsche Dorf Tröbitz besetzt hat. Die ausgehungerten
Menschen im Zug sind sich selbst überlassen und auf Hilfe aus dem Ort angewiesen. Als
auch noch Typhus ausbricht, wird Tröbitz von der russischen Besatzung unter Quarantäne
gestellt – niemand kommt rein, niemand raus. In dieser verzweifelten Situation voll von
Misstrauen und Rachegelüsten erwächst eine unerwartete Freundschaft zwischen der
jüdischen Niederländerin Simone (Hanna van Vliet), der jungen Deutschen Winnie (Anna
Bachmann) und der russischen Scharfschützin Vera (Eugénie Anselin)
Produktionsnotiz:
Es handelt sich um kein gewöhnliches Kriegsdrama, sondern um eine besondere
Perspektive auf eine Ausnahmesituation, die die Widerstandsfähigkeit dreier junger Frauen
Frauen auf die Zerreißprobe stellt. Dreier sehr unterschiedlicher Frauen, die langsam
beginnen, die Menschlichkeit in den jeweils anderen zu erkennen.
In den meisten Kriegsfilmen stehen die Männer im Mittelpunkt. Das Besondere und
Einzigartige an „Der verlorene Zug“ ist die genuin weibliche Perspektive: Im Mittelpunkt
stehen drei junge Frauen. Darüber hinaus sind sowohl die Autorin/Regisseurin als auch
mehrere der Produzent*innen Frauen. Das wird einen bis dato unbekannten Blick auf die
damaligen Ereignisse gewährleisten.
- Niederlande/Luxemburg/Deutschland 2021
- Regie: Saskia Diesing
- mit Hanna van Vliet, Eugénie Anselin, Anna Bachmann
- Spieldauer: 101 Min
- frei ab 12
